Wer sich rasieren muss, und dazu zählt mindestens die Hälfte der Erwachsenen Menschen, kennt das Problem: die überteure Rasierklinge des Systemrasierers, gefertigt aus einem Kunststoff-Stahl-Verbund müsste eigentlich gewechselt werden, aber ein Fünfer-Pack neue Klingen kostet einen Arm und ein Bein. Daher rasieren sich viele mit stumpfen Klingen, während andere zwar häufiger wechseln, aber dafür tiefer in die Taschen greifen müssen.
Die Lösung existiert schon seit über hundert Jahren: Ein klassischer Rasierhobel, wie ihn Opa noch benutzte. Es gibt Rasierhobel in verschiedenen Ausführungen und Qualitätsstufen. Es lohnt sich, etwas mehr für den Rasierhobel auszugeben – so ab 30 Euro. Dafür hält er eine Ewigkeit und darüber hinaus. Die Kalkulation der großen Systemrasierer-Hersteller ist wie folgt: den Rasierer selbst erhält man für wenig Geld Die dazu benötigten Rasierklingen dagegen kosten ein Vermögen. So auch bei elektrischen Zahnbürsten oder auch bei Druckern.
Bei einem Rasierhobel aus rostfreiem Stahl ist das anders. Hier kostet der Rasierer selbst verhältnismäßig viel, die Rasierklingen dagegen sind ein Pfennigprodukt.
Die Entsorgung der Systemrasierklingen stellt unser Recycling-System vor Herausforderungen: sie bestehen nicht nur aus Stahlklingen, sondern sind ummantelt von Kunststoffen. Diese beiden Stoffe müssen erstmal voneinander getrennt werden, damit das Metall wieder eingeschmolzen und wiederverwendet werden kann. Das Plastik kann nicht wiederverwendet werden und landet für die nächsten hunderte von Jahren auf einer Mülldeponie.
Nicht so die dünnen Blattklingen für Rasierhobel. Diese werden in der Recycling-Anlage per Magnet aus dem Müll herausgefischt und müssen nicht aufwendig von Plastik getrennt werden.
Zudem sind bei den Systemrasierklingen mehrere Klingen hintereinander verbaut, die Hersteller zählen dies als Kaufargument auf. Ich selbst verstehe aber nicht, was daran ein Kaufargument sein soll, wenn man mehrere Klingen benötigt – sind die denn nicht scharf genug? So scharf wie eine Blattklinge eines Rasierhobels?
Die Systemrasierer der großen Konzerne verursachen hohe Kosten und große Umweltprobleme. Dagegen ist der Rasierhobel schon seit über 100 Jahren fertig entwickelt und ein sparsames und umweltfreundliches Mittel zur Rasur.
Es gibt auch Anbieter, die ein Aboprogramm für ihre Klingen haben. D.h. man muss monatlich Geld zahlen und ist darauf angewiesen, dass es die Klingen noch lange gibt. Außerdem ist es nicht umweltfreundlich, jeden Monat ein Plastik-Metall-Verbundstoff durch die Gegend zu fahren und auszuliefern.